Leinen



Leinen - Die nachhaltige Wahl für moderne Stoffkreationen

Leinen: Definition und Herkunft

Leinen bezeichnet einen leichten Stoff, der aus Flachsfasern gewebt ist. Das Wort stammt vom althochdeutschen Wort „lein“ oder „leinen“, das Flachs bedeutet.

Wie wird nun aus dieser Pflanze unser Leinen hergestellt?

Die Flachsfasern, die für den Leinenstoff verwendet werden, werden aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen. Bei dem Verfahren müssen diese Stängel nach der Ernte getrocknet und anschließend zerstampft werden. Bei diesem Prozess werden die Fasern freigelegt und im Anschluss zu Leinengarn versponnen.

Eigenschaften von Leinen:

Was ist nun charakteristisch für diese Ware aus pflanzlicher Naturfaser?

  • Leinen besitzt eine antibakterielle Eigenschaft, die das Wachstum von Bakterien und das Entstehen von Gerüchen hemmt. Ein idealer Stoff also für empfindliche Menschen.
  • Leinen ist eine der stärksten natürlichen Fasern und damit sehr haltbar und hat wenig Verschließ. Diese festen Fasern führen aber auch zu einer geringen Elastizität. Leinenstoffe, denen nicht extra Elastan beigemengt wird, dehnen sich so gut wie überhaupt nicht, was manche Leute als unbequem empfinden.
  • Leinen neigt dazu leicht zu knittern. Einerseits entsteht dadurch ein entspannter Casual-Look, andererseits gibt es sicher einige Menschen, die diese Charakteristika als Nachteil des Stoffes sehen.
  • Leinen ist ein äußerst beliebter Sommerstoff, da er sehr atmungsaktiv ist. Die offene Struktur schließt wenig Luft ein und sorgt so für eine optimale Zirkulation. Das bedeutet es leitet Feuchtigkeit und Wärme gut ab. Der Körper wird trocken gehalten und der Stoff erzeugt einen kühlenden Effekt. Bei hohen Temperaturen ist dies sicher ein großer Vorteil von Leinen.
  • Der Stoff besitzt eine hohe Absorptionsfähigkeit, d.h. es kann große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen, was wie erwähnt mit zum Kühlungseffekt bei Sommerkleidung führt. Andererseits macht diese Eigenschaft Leinen auch zum idealen Stoff für Geschirrtücher oder Bettwäsche.
  • Da die Leinenfaser eine Naturfaser ist, eignet sie sich besonders für Allergiker.

Der ökologische Aspekt:

Bei Leinen handelt es sich um eine ökologische Flachsfaser und somit wird es oft als umweltfreundliche Alternative zu anderen Stoffen angesehen. Welche Gründe dazu führen, haben wir hier kurz zusammengefasst:

  • Flachs benötigt im Vergleich mit zum Beispiel Baumwolle beim Anbau wenig Wasser und Pestizide und schont so die Natur.
  • Leinen ist nach Ende seiner Lebensdauer vollständig biologisch abbaubar.
  • Im Vergleich zu synthetischen Fasern ist die Verarbeitung wenig energieintensiv.
  • Die Robustheit von Leinenstoffen machen diese haltbarer und langlebiger.
  • Neben weniger Energie erfordert die Produktion von Leinen auch einen geringeren Einsatz von Chemikalien und entlastet auch hier die Umwelt.

Daneben gibt es auch noch den sogenannten Kontrollierten biologischen Anbau von Leinen, der bewusst die Umweltauswirkung reduziert und die Qualität und Gesundheit des Ökosystems fördert. Hierfür gibt es spezielle Zertifizierungen wie das EU-Bio-Logo, Demeter etc.

Dabei wird vollständig auf Chemikalien oder synthetische Düngemittel verzichtet. Durch natürliche Fruchtfolge, Gründüngung und mechanische Umweltbekämpfung wird nicht nur die Bodengesundheit gefördert, sondern auch ein Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten geschaffen.

Verarbeitung und Verwendung:

Wenn wir Dich für hochwertige Leinenstoffe begeistern konnten, erfährst Du hier, was Du bei der Verarbeitung alles beachten solltest und was Du aus diesem Stoff alles zaubern kannst.

Tipps zur Verarbeitung:

  • Den Leinenstoff vor der Verarbeitung unbedingt waschen, da er bei der Wäsche bis zu 10% Einlaufen kann.
  • Leinen neigt dazu zu fransen, daher solltest du die Nähte mit Overlock oder Zickzackstich versäubern. Auch bei Knopflöchern immer sehr sorgfältig arbeiten, da auch hier die Gefahr des Ausfransens besteht.
  • Da der Stoff leicht knittert solltest Du ihn auch vor dem Zuschneiden und zwischen den Nähschritten immer wieder bügeln, und zwar mit viel Feuchtigkeit.
  • Zum Nähen verwendest du am besten eine Universalnadel, die Stärke ist dabei von der Dicke des Stoffes abhängig.

Projekte mit Leinenstoffen

Nun musst du dir nur noch überlegen, an welches „Leinenprojekt“ du dich wagen möchtest. Was du aus dem Stoff alles machen kannst, ob Bekleidung oder Gardinen, haben wir hier für Dich zusammengefasst:

  • Der Klassiker ist das Leinenhemd, super für den Sommer sind aber auch eine Leinenhose mit bequem weitem Bein aus Leinen hergestellt. Aber auch Blazer und Blusen kann man aus Leinenstoff nähen.
  • Kleider aus Reinleinen wie ein schickes Hemdblusenkleid oder Röcke gehören in jeden Schrank als Sommerkleidung.
  • Leinen wird auch bei Trachten gerne verwendet, ob als Mieder oder einfarbiger Rock zur Baumwollschürze.
  • Für den Einstieg kannst du Geschirrtücher oder Servietten aus Leinen oder Halbleinen nähen. Die gehen fix und eignen sich hervorragend als Geschenk.
  • Für eine angenehme Sommernacht empfehlen wir dir eine Leinen-Bettwäsche mit Kühleffekt.

Der 'Vorteil von Leinen' in verschiedenen Klimazonen

Leinen ist ein perfektes Material in Klimazonen mit hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, da es Dich bestens vor der Hitze schützt. Sollte also im Urlaub ein maritimes oder tropische Klima auf Dich warten, bis Du mit Kleidung aus Leinen optimal versorgt. Deine Haut bleibt größtenteils frei von Schweiß und Feuchtigkeit und wird zusätzlich noch abgekühlt.

Unser Fazit: Leinen, eine vielseitige Wahl

Leinenstoff aus „gemeinem Leins“ ist nicht nur ein Material mit langer Geschichte und Tradition, sondern auch ein Stoff mit Vorteilen wie Umweltfreundlichkeit und Tragekomfort. Daneben verleihen das Material, die Farbe und die Struktur dem Gewebe einen sehr natürlichen Look, der auch wieder gefragter ist wie nie.

So kann man zusammenfassend sagen, dass Leinen definitiv ein Material ist, das es Wert ist, sich damit zu beschäftigen.