Was ist eigentlich ein Cordstoff?
Strenggenommen handelt es sich bei dem Gebrauch des Begriffes in den meisten Fällen um eine Falschbezeichnung.
Was wir nämlich im Allgemeinen darunter verstehen, müsste korrekt als Cordsamt bezeichnet werden - die Kurzform hat sich jedoch mittlerweile schon durchgesetzt. Und so kann man Cord oder besser Cordsamt als Gewebe mit kurzflorigen Längsrippen beschreiben.
Zwischen den Rippen ist das Grundgewebe sichtbar, das entweder Köper- oder Leinwandbindung aufweist. Als verwendete Materialien kommen Baumwolle, Viskose, Wolle oder Chemiefasern in Frage.
Taucht der Begriff Imitat auf, dann bedeutet dies, dass die Struktur optisch nachgeahmt wird, das Herstellungsverfahren und die resultierende Qualität aber eine ganz andere ist.
Wie unterscheiden sich die existierenden Cordarten voneinander?
Obwohl das Grundschema auf den ersten Blick immer gleich ist, bietet uns die Textilindustrie eine breite Palette an Varianten.
Dabei ist das ausschlaggebende Unterscheidungskriterium die Rippenbreite, die gewöhnlich pro 10 cm Stoff angegeben wird, und damit verbunden das Gewicht der Ware.
Die feinste und damit auch leichteste Art ist der Nadelcord. Hier verteilen sich auf 10 cm Ware bis zu 90 Längsrippen, dabei wird schon klar, dass hier das typische Aussehen auf den ersten Blick oft gar nicht mehr wahrgenommen wird. Darauf folgen Baby- oder Fein C. Der sogenannte Genuacord liegt mit Rippenbreite und Gewicht mehr im Mittelfeld, während Breitcorde wie Trenker oder Cable Gewichte bis zu 550 g/m2 aufweisen.
In welchen Bereichen wird das Material eingesetzt?
Die Verwendung richtet sich natürlich nach dem Gewicht der Ware.
Babycord z.B. wird gerne für Kinderbekleidung eingesetzt, wohingegen die schwere Ware als Mantel- oder sogar Möbelstoff benutzt werden können. Seit jeher gilt der Cord (zumindest seine mittleren bis schweren Vertreter) wegen seiner hohen Strapazierfähigkeit jedoch als der klassische Stoff für Arbeitsbekleidung.