Baumwollstoffe



Was ist Baumwolle?

Diese Frage erscheint eigentlich überflüssig, sprechen wir doch von der bekanntesten Pflanzenfaser im gesamten Textilbereich.
Jeder hat schon einmal Bilder von riesigen Baumwollfeldern gesehen, wo die weißlichen, watteähnlichen Samenhaare wie Blüten aus den Samenkapseln hervorragen. Die Haare werden nach der Ernte zu Garn versponnen und zu Textilien verarbeitet, die aus der heutigen Textilbranche nicht mehr wegzudenken sind – kaum zu glauben, dass die Ware in Europa erst im 13.Jh. Verbreitung fand.

Welche Eigenschaften machen Baumwolle so beliebt?

Als erstes ist wohl zu erwähnen, dass auch im heutigen Chemiezeitalter Naturprodukte nach wie vor besonders beliebt sind. Zudem ist Baumwolle extrem pflegeleicht. Einfarbige Ware kann bis 95°C gewaschen werden. Das Material ist relativ scheuerfest und somit widerstandsfähig.
Eine weitere wichtige Eigenschaft ist ihre Anpassungsfähigkeit. Das Urgewebe ist matt und sehr undehnbar, andererseits aber auch unempfindlich gegenüber Laugen oder Säuren, somit kann man ihn bestens variieren und unterschiedlichst ausrüsten.
Man kann den Stoff ausgezeichnet färben oder bedrucken. Mit Elastan oder als Jerseyware wird das feste Garn bestens dehnbar, man kann es beschichten oder anderweitig veredeln.

Was sind dann Nessel oder Canvas?

Die beiden Begriffe tauchen sehr häufig in Zusammenhang mit reiner Baumwolle auf.
Die Bezeichnung Canvas, ursprünglich für ein Hanfgewebe gebraucht, steht für sehr feste Baumwolle mit extrem dicken Zwirnen in Leinwandbindung, die aufgrund Ihrer Robustheit gerne für Arbeitsbekleidung verwendet wird.
Nessel, wie der Name schon sagt eigentlich aus Brennessel hergestellt, ist heute Oberbegriff für alle leinwandbindigen Baumwollgewebe. Gewöhnlich benutzt man den Namen allerdings für einfarbige Stoffe. Wurde das Gewebe nicht zusätzlich ausgerüstet, spricht man von Rohnessel - hier kann man häufig noch Rückstände der Kapselschalen erkennen.