Stoffkunde: Samt

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Stoffkunde: Samt -

Samt hat in Mode und Einrichtung seinen Platz gefunden und ist als besonders eleganter und stilvoller Stoff bekannt. In diesem Blogbreitrag über Samtstoff kannst du dich vertraut machen mit den Eigenschaften und wichtigen Näh- und Pflegetips für dieses Material.

Herstellung und Eigenschaften

Samt - klassisch schick

Samt ist ein Gewebe mit eingearbeitetem Fadenflor. Durch die Webart stehen später die Fasern aus dem Gewebe ab, sodass die typische samtige Oberfläche entsteht.

Bei der speziellen Webart entsteht ein sehr weiches, fließend fallendes Grundgewebe, das auf der rechten Seite einen dichten, stehenden Flor aus feinen Fasern trägt. Diesem verdankt der Samt seine glanzvolle Optik, denn je nach Einfallswinkel des Lichts schimmert er verschieden hell. Ebenfalls kann Samt stabil oder auch elastisch sein, je nach Trägermaterial.

Weitere Samtarten sind z.B. Pannesamt oder Crushed Samt. Bei diesen Stoffen werden Muster in das Gewebe eingedruckt, d.h. die Fasern werden nach einer bestimmten Musterung flach gepresst. Bei Prägesamt wird das Muster mit Hilfe von einer heißen Form in den Flor gepresst, hier ist es auch möglich bestimmte Formen klar und deutlich darzustellen.

In unserem Sortiment findest Du Baumwollsamt, Polyestersamt, Strechsamt (auch mit Foliendruck), Pannesamt und Samtvelour. Klicke auf das Bild um unsere Auswahl an Samt anzusehen.

Vorbereitungen und Einstellungen

Wichtige Hinweise, damit Du lange Spaß mit deinem Nähwerk hast ♥

Zuschnitt

Samt Stoffe haben eine Strichrichtung, auf die du vor der Verarbeitung achten solltest. Die Strichrichtung kann gut erfühlt werden. Mit dem Strich ist der Samt glatter, glänzender und heller als gegen den Strich. Es gilt:

  • langfloriger Samt: gegen den Strich zuschneiden
  • Pannesamt und anderen kurzfloriger Samt: mit dem Strich zuschneiden

Wichtig: Alle Schnittteile in der gleichen Strichrichtung zuschneiden!

Nähmaschine

Als unelastischer Stoff kann Samt mit einer Universalnadel und dem Geradstich, Stichlänge 2,5, vernäht werden. Bei Pannesamt und Strechsamt eignet sich eine Jersey- oder Strech-Nadel und eine Verarbeitung mit einer Overlock Maschine.

Wie immer gilt: Je dichter und dicker der Stoff und vor allem die Nähte, desto stärker sollte auch die Nadel sein. Das beginnt bei 65 für die ganz dünnen Pannesamt und geht bis zur fast doppelt so dicken 120er Nadel für sehr dicke Nähte.

Nähen von Samt

Nähen ist wie zaubern können ♥

Vernähen

Flor auf Flor verschiebt sich leicht, daher solltest du die Stoffe vor dem Nähen mit Stecknadeln oder Stoffklammern befestigen. Setze die Klammer ganz an den Rand, damit sie keine sichtbaren Abdrücke im Samt hinterlassen. 

Steht dir ein Obertransportfuß zur Verfügung, kannst du ihn verwenden. Er unterstützt den gleichmäßigen Stofftransport. 

Ganz wichtig ist es, elastischen Samt beim Nähen nicht zu dehnen.

Die richtige Pflege

Waschen und Trocknen

Abhängig von der Materialzusammensetzung benötigt Samt eine spezielle Pflege, die den Flor schön samtig erhält. Bei hartnäckigen Flecken sowie Qualitäten aus Viskose oder Seide ist die professionelle Reinigung ratsam. Im Allgemeinen solltest du Samt möglichst wenig waschen und ihn stattdessen vorsichtig ausbürsten. Wenn dennoch erforderlich kannst du aus Baumwolle oder Kunstfasern gewebten Samt sowie Stretchsamt auf links gedreht bei 30° C im Schonwaschgang mit einem flüssigen Feinwaschmittel waschen. Verzichte allerdings auf den Schleudergang und befülle die Waschmaschine nur zu einem Drittel, um starke Reibung zu vermeiden.

Samt sollte nicht in den Trockner! Nassen Samt trocknet man, indem man ihn in ein Handtuch wickelt und vorsichtig auswringt bevor man ihn zum Trocknet an die frische Luft hängt.

Bügeln

Samt Stoff sollte nach Möglichkeit nicht gebügelt werden. Ist ein Bügeln unvermeidbar ist auf sehr niedrige Temperatur und ein bügeln auf Links zu beachten.

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