Stoffkunde: Nicki

2023-10-31 21:34:00 / Stoffkunde / Kommentare 0
Stoffkunde: Nicki -

Das Nähen von Nicki-Stoff kann eine echte Herausforderung sein! Aber keine Panik, mit ein paar simplen Kniffen zauberst du im Handumdrehen wunderschöne Ergebnisse. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das Nähen mit Nicki wissen musst.

Herstellung und Eigenschaften

Nickistoff - Perfekt für kuschelige Babykleidung

Nicki besteht aus einer Mischung aus Baumwolle und Kunststofffasern, meist im Verhältnis 90:10. Nicki ist eine weiche, schmiegsame Maschenware mit samtiger Oberfläche. Durch den gescherten Flor ist die rechte Seite äußerst samtig und sehr dicht. Der Stoff hat eine weiche, elastische Rückseite, die Bewegung mitmacht, anschließend aber durch die Wirkstruktur immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurück findet. Somit leiert Nicki-Stoff nicht aus.  

Diese Eigenschaften machen Nicki zur perfekten Wahl für Babykleidung, Kindermode, Freizeitkleidung, Sportmode oder Homewear. Aber auch für Wohnaccessoires wie Decken, Kissen oder Spielsachen wird Nicki gerne verwendet. 

Vorbereitungen und Einstellungen

Zuschnitt

Für den Zuschnitt muss bei Nicki die Strichrichtung beachtet werden. Streichle einmal darüber: legen sich die Härchen glatt hin, ist dies die Strichrichtung. Gegen den Strich fühlt sich der Stoff struppig an und sieht etwas dunkler aus. Nicki wird üblicherweise gegen den Strich zugeschnitten. Ob du nun in oder gegen die Strichrichtung zuschneidest, ist jedoch Geschmackssache. Achte auf jeden Fall darauf, dass alle unteren Kanten deiner Schnittteile in die gleiche Richtung zeigen.

Verwende eine rutschfeste Unterlage sowie sehr scharfes Werkzeug zum Schneiden und gehe behutsam vor, um keine Fäden zu ziehen. Setze lieber neu an, wenn sich der Stoff aufstaut.

Einstellungen

Nicki ist elastisch und sollte am besten mit Jersey- oder Mikrotexnadeln vernäht werden. Sie weisen beide eine abgerundete Spitze auf und stoßen zwischen die Maschen, statt sie durchzustechen. Verwende bei den Nadeln eine Stärke von 80-90. Nähe mit einem elastischen Stich deiner Nähmaschine oder noch besser mit der Overlock, mit der du zugleich auch die Nähte versäuberst.

Wenn du Nicki-Stoff mit der Nähmaschine nähst, solltest du sie mit einem Obertransport-Fuß ausstatten. Der sorgt dafür, dass die Stoffbahnen gleichmäßig transportiert werden. Alternativ kannst du die Unterseite deines Füßchens mit Washi-Tape bekleben.

Nähen mit Nickistoffen

Nicki fusselt ganz schön stark. Versäubere die Kanten am besten vor dem Waschen. Auch lassen sich zugeschnittene Einzelteile versäubert einfacher handhaben, da sich die Kanten dadurch weniger einrollen.

Verwende zum Fixieren der Stofflagen Klammern oder setzte Stecknadeln nur innerhalb der Nahtzugabe, denn Nickistoff zieht schnell Fäden.

Achte darauf, dass der Stoff bein Nähen nicht gedehnt wird. Stelle gegebenenfalls den Nähfußdruck geringer ein.

Die richtige Pflege

Waschen und Trocknen

Wasche Nicki unbedingt vor, da der Stoff wegen dem Baumwollanteil einlaufen kann.

Zum Waschen reichen meist 30 Grad aus und Trocknen an der Luft ist empfehlenswert.

Bügeln

Bügeln ist nicht notwendig, da sich im Gewebe wenig Falten bilden können. Falls du ihn dennoch bügeln willst, bügle den Stoff ausschließlich von links oder dämpfe ihn nur, damit der Flor nicht geplättet wird.

Hast du nun Lust bekommen etwas aus samtig weichem Nicki zu nähen? Lege gleich los, mit unseren Tipps gelingt dein Projekt ganz sicher! ♥